Spannende Geschichten von Land und Leuten
La Le Lu...
und die Gemeinsamkeit mit thailändischen Hundewelpen
In Thailand macht man gerne eine Feier. Auch bei uns auf dem Land. Zu meinen Favoriten zählen die kleinen gemütlichen Feiern, wo Familie, Nachbarn und Freunde (die man vielleicht schon lange nicht mehr gesehen hat) zusammen kommen und vielleicht einige Mönche dem Ganzen noch einen würdigen Rahmen geben. Die Feiern mit der extrem lauten Beschallung, wie sie in Thailand auch üblich sind, wo die Bässe den Inhalt der Gläser auf den Tischen vibrieren lassen sind na ja,... auch ok, aber nur wenn sie weit weg sind.
Ende Dezember 2014, es stand eine Feier an. Jeder Europäer wird jetzt denken Weihnachten, aber Weihnachten wird in Thailand nicht gefeiert. Zumindest nicht bei uns auf dem Land. Nein, ein Haus wurde eingeweiht. Meine Schwiegermutter hatte vor Kurzem ihr Haus fertig gebaut und das sollte nun gefeiert werden. Man hatte extra auf uns gewartet. Am 17.12 fing unser Urlaub an, so dass wir pünktlich ein paar Tage vor dem Fest da waren. Und das war auch gut so, denn die zwei, drei Tage vor der Feier finde ich noch schöner als das eigentliche Fest.
Als Farang (westlicher Ausländer) der damals nur einmal im Jahr ein paar Wochen in Thailand verbrachte, ist das unheimlich spannend. Das ständige Kommen und Gehen von Leuten, Lachen, Diskussionen die man nicht versteht und trotzdem interessant findet, ...ja das gibts wirklich. Die Zubereitung von Essen. Diese einzigartige Essenskultur, die Thailand hat. Es wird mehrere Tage mit der Nachbarschaft und Verwandtschaft Essen zubereitet, ein Schwein geschlachtet, Fisch herbei gebracht, Gemüse geschält und gelacht und Spass gemacht. Und alles in einer total entspannten Atmosphäre ohne irgendwelchen Stress oder Hektik. Hier könnte in diesen Tagen tatsächlich der Ort sein, wo wir immer sagen, dort ist die Welt noch in Ordnung, ...
Die gemütliche Hängematte unter den beiden schattigen Bäumen war in diesen Tagen einer meiner Lieblingsplätze. Von hier aus konnte ich dem interessanten Treiben am besten folgen, und wenn ich mal müde wurde, war ich gleich am richtigen Ort. Der Eisverkäufer, welcher einmal am Tag mit seinem Saleng / Sam-Lor (Moped mit Beiwagen) vorbei kam, erkannte sofort, dass ich liegenbleiben wollte und brachte das Eis freundlicherweise zu mir in die Hängematte.
Unsere Tochter, die damals sechs Jahre war, hatte mit den vier Hundewelpen, die vor 8 Wochen das Licht der Welt erblickten, ihren Spass. Abends fragte sie regelmäßig, ob sie morgen wieder mit den Hunden spielen könne. Natürlich konnte sie...
Die Welpen schliefen nicht. Für sie war es genauso spannend wie für unsere Tochter in diesen Tagen.
Leonies Oma meinte irgendwann, die Welpen müßen mal schlafen, aber sie schliefen nicht. Es war nichts zu machen, nichts half, die Hunde waren wie aufgedreht.
Ich fragte Leonie, ob sie es nicht mal mit einem
Schlaflied
versuchen wolle, und so erklang vermutlich zum ersten Mal im thailändischen Outback,
Heinz Rühmanns Lied
La Le Lu, nur der Mann im Mond schaut zu, perfekt gesungen von unserer Tochter...
Tja, was soll ich sagen, es funktionierte. Die Welpen schliefen sofort ein. Und nicht nur das, die Welpenmutter und ich in meiner Hängematte auch. Die Welpen schliefen bombenfest, alle vier.
Nach ca. 90 Minuten fing der erste an und machte Andeutungen aufzuwachen, aber er hatte nicht mit unsere Tochter gerechnet. Diese fing sofort wieder an, La Le Lu .... und prompt war es nichts mit aufwachen. Das ganze zog sich über 3 Stunden und am Ende kannten fast alle Anwesenden das Lied, La Le Lu, nur der Mann im Mond schaut zu ....
